Energieversorgung

Eine zuverlässige Energieversorgung ist nicht selbstverständlich

In den eigenen vier Wänden oder in der Arbeit, wir alle nutzen tagtäglich Energie. Ganz gleich, ob zum Kochen, zum Heizen, um das Handy aufzuladen oder damit der Drucker im Büro einsatzbereit ist: Eine zuverlässige Strom- und Wärmeversorgung ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken und wird als etwas Selbstverständliches angesehen. Dabei steckt sehr viel Arbeit dahinter, die Energieversorgung einer Zwei-Millionen-Metropole wie Wien so zuverlässig und effizient zu halten.

Wien gibt die eigene Energieversorgung nicht aus der Hand

Dass das Leben und Wirtschaften in einer Stadt gut funktioniert hängt stark davon ab, wie sicher und verlässlich die Energieversorgung der Stadt ist. In Wien wird daher großes Augenmerk daraufgelegt, dass die Stadt selbst sicherstellen kann, die Wiener*innen immer mit Energie für Elektrizität, fürs Heizen und gegebenenfalls Kühlen versorgen zu können. Damit man sich in Wien keine Sorgen um eine verlässlich stabile Energieversorgung machen muss, kümmert sich Wien selbst um seine Energieversorgung.

Wien investiert in Versorgungssicherheit

Gesamt 4.500 Mitarbeiter*innen der Wien Energie sowie der Wiener Netze kümmern sich täglich darum, dass das etwa 30.000 km lange Wiener Stromnetz reibungslos funktioniert und sorgen somit dafür, dass Wien rund um die Uhr mit Energie versorgt wird. Mit einem Versorgungssicherheitsgrad von beinahe 100 % liegt Wien im internationalen Spitzenfeld. Damit das so bleibt, wird in Wien in den nächsten Jahren massiv in die Versorgungssicherheit und den Umstieg auf erneuerbare Energie investiert.

@ Wien Energie/Christian Hofer

Wien hat niedrigsten Pro-Kopf-Energieverbrauch Österreichs

Aufgrund einer Vielzahl an Maßnahmen, die der Verschwendung von Energie den Kampf ansagen, verfügt Wien über den niedrigsten Energieverbrauch aller Bundesländer. Zum Vergleich: Der österreichische Durchschnittswert außerhalb Wiens liegt bei etwa dem Doppelten des Wiener Werts.

Wiens Weg zur klimagerechten Stadt

Die Klimakrise stellt uns alle vor enorme Herausforderungen. Um dem Klimawandel entscheidend entgegenzutreten, verfolgt die Stadt das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden. Damit das gelingt hat die Stadt viele Maßnahmen gesetzt und ergreift viele Schritte:

  • Die Energieversorgung Wiens wird in Zukunft vollständig auf erneuerbaren Energieträgern, die vielfach regional produziert und lokal genutzt werden, fußen.
  • Verbesserungen der Energieeffizienz werden den Energieverbrauch sinken lassen, ermöglicht durch Investitionen in die zunehmende Elektrifizierung im Mobilitäts- und Wärmesektor, den koordinierten Ausbau der Fernwärme, das Ausrollen neuer Technologien und Geschäftsmodelle, aber auch durch das zunehmende Umweltbewusstsein der Bevölkerung und deren verändertes Mobilitätsverhalten.

Ökologische und sichere Energieversorgung als Voraussetzung hoher Lebensqualität

Eine Energieversorgung, die auf Versorgungssicherheit und auf ökologischer Nachhaltigkeit basiert, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Lebensqualität und die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts. Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, seine Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle in der Wärmeversorgung bis 2040 zu überwinden. Im Gebäudebereich bestehen bereits verschiedene Möglichkeiten, die Energieversorgung erneuerbar und zukunftssicher zu gestalten. Wien geht mit gutem Beispiel voran und hat im Wiener Klimafahrplan festgelegt, die städtische Wärme- und Kälteversorgung bis 2040 auf erneuerbare Energiequellen umzustellen. Bei der Umstellung spielt die Fernwärme eine wichtige, aber nicht die einzige Rolle. Derzeit werden rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs für Heizung und Warmwasser in Wien mit Fernwärme gedeckt. Es ist geplant, die Fernwärme weiter auszubauen und den Einsatz von fossilfreien, erneuerbaren Quellen und Abwärme weiter zu erhöhen. Die konkreten Ausbaupläne der Fernwärme - also wo es künftig Fernwärme im Neubau und im Bestand geben soll - befinden sich derzeit in Ausarbeitung und hängen unter anderem von der Netzverfügbarkeit, der Netzkapazität, der Wärmebedarfsdichte im Grätzl und der Menge an verfügbarer Fernwärme ab. Rund 43 % des Endenergieverbrauchs für Heizung und Warmwasser werden in Wien mit Erdgas gedeckt. Insbesondere jene Gebäude in dicht besiedelten Teilen der Stadt sollen künftig von Gas- auf eine Fernwärmeversorgung umgestellt werden. In weniger dichten Siedlungsgebieten kommen weitere erneuerbare Wärmeversorgungsoptionen wie Solarenergie, biogene Brennstoffe und Wärmepumpen in Betracht.

@ Wien Energie/Michael Horak

Ausrichtung der Netze auf Klimaneutralität und Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Quellen

Um die Voraussetzungen für ein effizientes und auch künftig zuverlässiges Energiesystem, das auf erneuerbaren Energiequellen beruht, zu schaffen, investiert die Stadt:

  • Investitionen in den Erhalt sowie den Ausbau der Netzinfrastruktur und von Speichern für Strom und Wärme.
  • Investitionen in den Ausbau des Stromnetzes.
  • Verdichtung und Ausbau des Fernwärmenetzes, speziell in den Gebieten mit einer sehr hohen Bebauungsdichte, um Alternativen zur Erdgasheizung anbieten zu können.
  • Laufende Reduktion des Erdgasanteils der Fernwärme vonseiten Wien Energie, mit dem Ziel einer unabhängigen Energiezukunft. Bis 2040 wird die Fernwärme somit vollständig klimaneutral sein.
  • Sicherstellung, dass der Ausbau der unterirdischen Infrastruktur bestmöglich mit sonstigen Umbaumaßnahmen des Straßenraums abgestimmt ist.
  • Schaffung von Planungssicherheit für Kund*innen, Energieversorger und Netzbetreiber, u. a. durch Instrumente der Energieraumplanung.
  • Ermöglichung und Förderung der Errichtung neuer Photovoltaik-Anlagen im Umfang der Größe von rund 100 Fußballfeldern pro Jahr. Errichtung erfolgt vorranging auf bereits bebauten Flächen, also auf Dächern, Fassaden und sonstigen versiegelten Flächen. Dadurch wird die Energiewende vorangetrieben, indem Wien unabhängig von fossilen Energieträgern wird, ohne den hohen Grünraumanteil in Wien zu schmälern.
  • Investitionen in die verstärkte Energiegewinnung durch die Wärme der Erde sowie des Grund- und Abwassers.
  • Investitionen in die Umstellung der Fernwärmeversorgung auf erneuerbare Energiequellen.
  • Ausbau von Produktions- und Versorgungsstrukturen mit grünem Gas.

Weiterführende Informationen zur Energieversorgung in Wien finden Sie unter:

Stadt Wien. Energieplanung https://www.wien.gv.at/kontakte/ma20/

https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/energie/

https://www.wien.gv.at/spezial/smartklimacitystrategie/

Broschüre "Smart Klima City Strategie Wien. Der Weg zur Klimamusterstadt"

https://smartcity.wien.gv.at/strategie/

https://sonnenstrom.wien.gv.at/

Dashboard "Wiener Sonnenstrom-Offensive"

https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/energie/wissen/raus-aus-gas.html

Broschüre "Raus aus Gas. Wiener Wärme und Kälte 2040"

https://www.wienenergie.at/